Nachwuchsförderung in naturwissenschaftlichen Berufen
Wer kennt es nicht aus seiner Kindheit – das unendliche Spiel mit der Frage „Warum?“, mit dem man seinen Eltern „Löcher in den Bauch“ gefragt hat. Wie in einer Endlosschleife folgt jeder Antwort, mag sie noch so ergiebig sein, prinzipiell ein neues „Warum?“ All zu oft wird dieses Spiel schnöde mit „Sei nicht so neugierig!“ beendet – eine fatale Antwort. Denn nicht zuletzt ist es die uns angeborene Neugier, die uns ein erfolgreiches Überleben sichert. Sie ermöglicht es uns, auf das Unbekannte zuzugehen und uns an neue oder veränderte Bedingungen anzupassen.
Kinder haben noch einen natürlichen Forscherdrang, der sich auch beim Spielen zeigt und weiter entwickelt. Im Umgang mit ihnen gilt es, eine kreative Atmosphäre zu schaffen, in der Kinder ohne Angst vor Fehlern ans Werk gehen und eigene Erfahrungen mit der Umwelt sammeln können. Das gilt vor allem auch für Lernsituationen. Dem endlos „Warum-Fragenden“ sollte also herausfordernd und motivierend die Gegenfrage „Bist du ein Forscher?“ erwidert werden.
So ist Neugier die Triebfeder der Forschung – ohne die von ihr gewonnenen Erkenntnisse wäre ein Leben wie wir es heute kennen undenkbar. Ein alltägliches Beispiel sind Digitalkameras. Die in ihnen verbauten CCD-Chips, greifen auf den von Herz und Hallwachs entdeckten photoelektrischen Effekt zurück. Die theoretische Erklärung für diesen Effekt lieferte Albert Einstein mit der Lichtquantenhypothese, für die er 1921 den Nobelpreis für Physik erhielt. Die Zeit von der Entdeckung des Effektes bis zur Marktreife einer elektronischen Kamera betrug 110 Jahre. In einer Informationsgesellschaft und unter den verschärften Bedingungen einer globalisierten Wirtschaft sind kluge Köpfe eine der letzten Ressourcen, die es uns ermöglichen im internationalen Wettbewerb unsere Position zu sichern.
Zwar heißt mein Thema „Nachwuchsförderung in naturwissenschaftlichen Berufen“, das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass am Ende lauter Wissenschaftler und Ingenieure herauskommen. Vielmehr geht es um die Förderung eines naturwissenschaftlichen Grundverständnisses. Dafür ist es wichtig, dass jeder Mensch in seiner Kindheit auf etwas stößt, das ihn sein Leben lang begeistert. Die vier von mir entwickelten Spots sollen einen Beitrag leisten, quasi einen kleinen Schritt darstellen auf dem Weg, eben diese Begeisterung zu finden.
Diplomarbeit Sebastian Gimmel
Bergische Universität Wuppertal

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